Berlin – Das Robert Koch-Institut (RKI) hat mit Beginn der Pandemie empfohlen, bei einem Inzidenzwert von unter 50 Präsenzunterricht durchzuführen und über einem solchen Wert in andere Unterrichtsformen überzugehen. Zudem sollten für den sicheren Präsenzunterricht weitere Faktoren berücksichtigt werden wie ein R-Wert deutlich unter 1,0, eine nur mäßige Auslastung des Gesundheitssystems, ebenso wie eine gute Impfquote allgemein und insbesondere unter den Lehrkräften. Alle genannten Faktoren zeigen aktuell ein kritisches Maß – aber mit dem Bundesinfektionsschutzgesetz sollen die Schulen den Präsenzunterricht erst ab einem Inzidenzwert von 200 einstellen unter der Bedingung von zwei Pflichttests pro Woche!

»Zeigen Sie, was der Föderalismus kann!«, fordert die DPhV-Vorsitzende Susanne Lin-Klitzing die Kultusminister auf. »Zeigen Sie, dass Sie für guten Unterricht und eine sichere Schule mehr Sachverstand besitzen und bessere Rahmenbedingungen schaffen als der Bund:

1. Setzen Sie – anders als der Bund – Impf-Angebote für alle Lehrkräfte um!

2. Ermöglichen Sie – anders als der Bund – sichere Testungen an jedem Präsenztag!

3. Treten Sie dafür ein, dass nach den Impfungen der Lehrkräfte die politische Aufmerksamkeit endlich auch auf passende Impfstoffe für Kinder und Jugendliche gelenkt wird und auch die Schüler und Schülerinnen Impfangebote erhalten. Dann kann die Schule wieder ein sicherer Ort werden.«
Schule braucht Sicherheit. Bildung und Lernen brauchen Sicherheit. Da, wo die Rahmenbedingungen dafür in den Ländern gut gegeben sind, kann mehr Präsenz ermöglicht werden, da, wo die Rahmenbedingungen dies nicht hergeben, nicht:

»Einen Inzidenzwert von bis zu 200 für Präsenzunterricht auszunutzen, obwohl bei allen anderen relevanten Faktoren für einen guten Unterricht in einer sicheren Schule ebenfalls noch Alarm geschlagen werden muss, ist in einem gut funktionierenden Föderalismus nicht nötig: Schaffen
Sie als Kultusminister bessere Rahmenbedingungen für guten Unterricht und eine sichere Schule, als der Bund es tut!« fordert Lin-Klitzing die Bildungsminister der Länder auf.

Pressemitteilung vom 16. April 2021