Berlin – »Schulen sind Teil der Gesellschaft. Wenn für die gesamte Gesellschaft für weitere Öffnungsschritte die Reihenfolge: ‘impfen, testen, öffnen’ gilt, so die Strategie der Bundeskanzlerin mit den Regierungschefs der Länder, dann muss für die Schulen dieselbe Reihenfolge gelten: ‘impfen, testen, öffnen’«, stellt die Vorsitzende des Deutschen Philologenverbandes, Susanne Lin-Klitzing, zu Schnelltests und Impfangeboten vor weiteren Öffnungsschritten klar.

»Deshalb erwarten wir vor weiteren Schulöffnungen mit Präsenzunterricht jetzt vorrangige Impfangebote für alle Lehrkräfte und insbesondere für die Gymnasiallehrkräfte und Lehrkräfte an weiterführenden Schulen, die bereits seit Januar in den Schulen volljährige, erwachsene Schüler der Abschlussklassen unterrichten und deren Präsenz-unterricht für weitere Klassen nun ausgeweitet werden soll. Für die Übergangszeit bedarf es täglicher Schnelltests für Lehrkräfte und Schüler, denn die Schnelltest-Resultate sind ja immer nur wenige Stunden und nicht für mehrere Tage gültig. Sie können eine Impfung nicht ersetzen.«

Die jüngste CDC-Studie (Center for Desease Control) aus den USA weise darauf hin, dass eher die Lehrkräfte als die Schülerinnen und Schüler ‘Motor der Pandemie’ seien. Umso mehr gelte es, so Lin-Klitzing, die Umsetzung des fürsorglichen und vorrangigen Impfangebots für Lehrkräfte seitens der Politik voranzutreiben, damit weiterer Präsenz-unterricht geplant werden könne. Erzieherinnen, Grund- und Förderschullehrkräfte seien richtigerweise in der politischen Priorisierung aufgerückt.

»Wenn weitere Schulöffnungen umgesetzt werden sollen, dann müssen jetzt vorrangige Impfangebote für die Lehrkräfte der weiteren Schulstufen umgesetzt werden. Hier sind die Kultusminister mit ihrer politischen Durchsetzungskraft gefragt, wenn sie die Fürsorgepflicht für ihre Lehrkräfte ernstnehmen!« Das erwartet Lin-Klitzing von den Dienstherren der Lehrkräfte.

Daher beurteilt Lin-Klitzing den 5-Punkte-Beschluss der Kultusministerkonferenz durchaus kritisch: Umgehend sollen nämlich bereits im März Schulöffnungen für weitere Jahrgänge über die Grundschul- und Abschlussklassen hinaus erfolgen, jedoch ohne dass die Länder dafür flächendeckende Testmöglichkeiten für das an Schulen tätige Personal mitfinanzieren. Das sei allein vom Bund zu übernehmen.

Immerhin fordere die Kultusministerkonferenz jetzt erstmalig in ihrem Beschlusspapier als fünftem von fünf Punkten ein vorrangiges Impfangebot für das an Schulen tätige Personal. Das hatte der Deutsche Philologenverband als erster bereits im Dezember letzten Jahres angemahnt: Denn wer mehr Präsenzunterricht will, muss Lehrkräfte und Schüler entsprechend schützen! Das beginnt bei der Einhaltung der AHA+L-Regeln und muss fortgesetzt werden über begleitende Schnelltests und Impfangebote für Lehrkräfte. Dann könne vorsichtig weiter geöffnet werden, so Lin-Klitzing.

Pressemitteilung vom 3. März 2021