Digitalisierung an deutschen Schulen

Der Deutsche Philologenverband wirft Niedersachsens Kultusministerin Frauke Heiligenstadt (SPD) vor, mit dem angekündigten Einsatz von Tablet-Computern bei Schulprüfungen bis hin zum Abitur »viel Lärm um nichts« zu produzieren.

»Das ist keine Revolution, sondern ein Marketinggag der Ministerin. In der Sache ist daran überhaupt nichts innovativ und neu«, sagte der Bundesvorsitzende des Philologenverbandes, Heinz-Peter Meidinger, vor der Presse in Berlin. Von einer ‘Vorreiterrolle’ Niedersachsens könne keine Rede sein.

Das Gegenteil sei der Fall. Schon jetzt dürften Schüler mit motorischen Störungen oder anderen körperlichen Handicaps sowie mit Schreibschwächen Tablets als Schreibgerät benutzen.

»Das wird in einigen Bundesländern, unter anderem in Bayern, seit Längerem so gehandhabt«, meinte Meidinger. Der Einsatz von Tablets könne nach seiner Ansicht in der Klausur auch den Taschenrechner, die Formelsammlung oder das Wörterbuch ersetzen.

Aufsehenerregend und höchst problematisch wäre der Einsatz nur, wenn die benutzten Tablets Internetanschluss hätten. »Das wäre allerdings eine massive Wettbewerbsverzerrung und damit nicht akzeptabel«, so der Verbandsvorsitzende.