Berlin – Der Deutsche Philologenverband (DPhV) setzt sich mit Nachdruck für ein schnelleres Impfangebot an Lehrkräfte ein. »Nur so können wir tatsächlich in den Präsenzunterricht zurückkommen, wenn es das Infektionsgeschehen zulässt«, mahnt die Verbandsvorsitzende Susanne Lin-Klitzing. »Der gesellschaftlich-politische Druck, die Schulen zu öffnen, ist massiv. Dem trägt die jetzige Berücksichtigung der Lehrkräfte erst in der dritten von drei prioritären Kategorien nicht ausreichend Rechnung. Deshalb fordert der Deutsche Philologenverband die Bundesregierung auf, Lehrkräften zu ermöglichen, bereits früher geimpft zu werden«, so Lin-Klitzing.

»Auch sollten perspektivisch nicht alle Schulen zum selben Zeitpunkt geöffnet werden, aber alle nach denselben Kriterien über Landesgrenzen hinweg.« Die Reihenfolge der Art des Unterrichts müsse sein: Distanzunterricht – Wechselunterricht – Präsenzunterricht nach vorrangiger Impfung der Lehrkräfte.

Ausschlaggebend für die weitergehende Öffnung der Schulen mit Präsenzunterricht solle demnach nicht nur das einzelne Kriterium des Inzidenzwerts sein, sondern vor Ort zum Beispiel:
• die stabilen Inzidenzwerte von deutlich unter 50 am Schulort und in den Heimatorten der Schüler,
• ein R-Wert stabil deutlich unter 1,0,
• eine ausreichende Impfquote und Impfangebot für Lehrkräfte,
• eine nur mäßige Auslastung des Gesundheitssystems,
• sowie gute räumliche Gegebenheiten und gute Infektionsschutzmaßnahmen für alle in der Schule,
• und ein sicherer Schulweg unter Infektionsschutzgesichtspunkten.

1. Februar 2021