Pädagogische Ausrichtung der ‘Digitalisierungsoffensive’ in Schulen

Die Bundesvorsitzende des Deutschen Philologenverbandes, Susanne Lin-Klitzing, begrüßt die Möglichkeit, sich jährlich mit der Kultusministerkonferenz (KMK) über aktuelle Bildungsthemen auszutauschen, macht aus diesem Anlass aber auch sehr deutlich, dass sie »von den Mitgliedern der Kultusministerkonferenz und den Ländern ein vorausschauendes und strukturiertes Handeln erwartet!«

Im Mittelpunkt des diesjährigen Jahrestreffens steht das Thema ‘Bildung in der digitalen Welt’, das ein wichtiger Bestandteil des Bildungspaketes der neuen Bundesregierung ist.

»Im Schulbereich brauchen wir ein solches Verhältnis zur Digitalisierung«, fordert Lin-Klitzing, »das den Schülerinnen und Schülern einen selbstbestimmten Umgang mit der digitalen Welt vermittelt«. Dafür muss sich zunächst die technische Ausstattung der Schulen verbessern. Ein schnelles Internet und eine zeitgemäße IT-Technik sind dringend erforderlich, um die Schule in Deutschland dem internationalen Niveau anzupassen. »Da reicht es nicht aus, wenn www an den Schulen nur für ‘warten, warten, warten’ steht«, so die Bundesvorsitzende. Genauso notwendig ist eine umgehende qualifizierte Fortbildungsinitiative für Lehrkräfte, die sowohl die einzelne Lehrkraft in ihrem Fachunterricht erreicht als auch das jeweilige Schulkollegium und die Bildungsadministration umfasst. Das Ziel muss ein pädagogisches, kein technisches sein, denn:

»Bildung ist ein selbstreflexiver Vorgang«, so die Bundesvorsitzende weiter, »den keine digitale Datenbank den Schülerinnen und Schülern abnehmen kann. So wie Lesen, Schreiben und Rechnen stellt der mündige Umgang mit der digitalen Welt eine vierte Kulturtechnik dar.«

Im Hinblick auf ein weiteres Thema des Jahrestreffens ‘Sicherung des Qualitätsniveaus angesichts des Lehrermangels’ erneuert Lin-Klitzing ihre Erwartung gegenüber der Kultusministerkonferenz, jährlich eine aktualisierte, schulartspezifische Schülerprogose vorzulegen. Die statistischen Angaben der Länder müssen kontinuierlich zusammengeführt werden, um auf dieser Grundlage eine bessere Versorgung der Schulen mit Lehrkräften zu garantieren und Studienanfängerinnen und -anfängern eine bessere Orientierung für das zukünftige Lehramtsstudium zu geben.

»Strukturellem und akutem Lehrermangel können die Bundesländer zukünftig dadurch begegnen, dass sie endlich vorausschauend und nicht nur kurzfristig monetär orientiert einstellen. Weiterhin ist es notwendig, einen jährlichen Einstellungskorridor für die Referendarinnen und Referendare mit den jeweils besten Fachleistungen zu schaffen und diese – auch über den aktuellen Bedarf hinaus – einzustellen, um so zukünftigem Mangel qualitätsvoll zu begegnen«, ergänzte die DPhV- Bundesvorsitzende.