DPhV: Leistung muss wieder Schule machen

Der Deutsche Philologenverband begrüßt den heutigen Start des bundesweiten Projekts ‘Leistung macht Schule’ der Kultusministerkonferenz und des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, um die schulischen Entwicklungsmöglichkeiten von begabten und leistungsfähigen Schülerinnen und Schülern im Regelunterricht zu verbessern, so Susanne Lin-Klitzing, Bundesvorsitzende des DPhV. »Dazu brauchen die Schulen Zusatzbudgets, um stärkenorientierte Förderangebote bereitstellen zu können. Die Gymnasien brauchen Anrechnungsstunden für diejenige Lehrkraft, die federführend in Kooperation mit Kolleginnen und Kollegen Zusatzangebote für die stärkenorientierte Breiten- und die Spitzenförderung koordiniert und die Schülerinnen und Schüler dabei betreut und begleitet.«

Lin-Klitzing betont, »Internationale Studien wie PISA oder TIMSS zeigen seit Jahren, dass in Deutschland immer noch vergleichsweise wenige Kinder und Jugendliche Spitzenleistungen erzielen. Als innovatives High-Tech-Land könne man es sich aber nicht leisten, kluge Köpfe unentdeckt zu lassen. Es besteht großer Bedarf, die Entwicklungsmöglichkeiten leistungsstarker sowie besonders leistungsfähiger Kinder und Jugendlicher zu verbessern.«

Förderkonzepte flächendeckend deutschlandweit übertragenIn den nächsten fünf Jahren sollen im Rahmen des bundesweiten Projektes in dreihundert Pilotschulen Konzepte zur

Förderung leistungsstarker Schüler mit Unterstützung von Bund und Ländern erarbeitet, kooperative Netzwerkstrukturen aufgebaut und didaktische Konzepte entwickelt werden. Bei der konzeptionellen Arbeit erhalten die Schulen wissenschaftliche Unterstützung durch den Bund: »Das Ergebnis der Förderinitiative von Bund und Ländern muss sein, die Konzepte, die in der ersten Förderphase entwickelt, erprobt, evaluiert wurden und sich auch bewährten, anschließend flächendeckend auf weitere Schulen deutschlandweit zu übertragen. Dafür müssen entsprechende Ressourcen bereitgestellt werden«, fordert Lin-Klitzing. Um Begabtenförderung als Regelaufgabe in allen Schulformen und insbesondere im Gymnasium werden zu lassen, brauchen unsere Lehrerinnen und Lehrer Unterstützung: einen Pool mit Anrechnungsstunden für Koordinierung und Umsetzung sowie die alltagspraktische Ermöglichung der Lehrkräftekooperation und unkomplizierte Freistellungen für entsprechende Fortbildungen, wie sie in dieser Initiative von Kultusministerkonferenz und Bundesministerium für Bildung und Forschung vorgesehen sind. »Für die Entwicklung und Förderung entsprechender Personalkonzepte müssen die Länder in die Pflicht genommen werden!« sagte Lin-Klitzing.